...und schon sind die ersten zwei Wochen um. Es ist also Zeit mal wieder ein bisschen zu berichten. Ich habe mir überlegt immer über ein Thema zu berichten. Heute berichte ich von meinem Alltag, insofern man das schon Alltag nennen kann...denn eigentlich ist für mich ja noch alles ganz neu. Aber so einen gewissen Tagesablauf gibt’s schon. In der Woche, also Montag bis Freitag, stehe ich 6.30Uhr auf. Ja, du liest richtig, HALB SIEBEN...ich hätte auch nie gedacht, dass ich so früh aufstehen kann. Sonderlich motiviert bin ich aber selten, denn dann heißt es unter die wirklich kalte Dusche springen. (unwichtige Anmerkung: Keine Ahnung warum gerade alle diese „Ice Bucket Challenge“ machen. Ich persönlich finde das ganze zwar unterhaltsam aber irgendwie auch schade, dass man solche facebook-Hypes braucht um auf Problem in der Welt aufmerksam zu machen. Die meisten Leute hier duschen täglich eiskalt und verschwenden dabei nicht unnötig einen Eimer Trinkwasser!) Zum Frühstück gibt’s Brötchen mit Honig oder Marmelade oder so und ich trinke meinen Tee. Dann stehen ca. 20 Minuten Busfahrt mit meiner Kollegin Edith an. Je nach Busfahrer bekommt man dann schon am frühen Morgen 90er oder Latino Musik zu hören. 8.00 Uhr bin ich dann im Projekt.
Yancan Huasy ist ein großartiges Projekt. Ich hatte ja wirklich gute Sachen von meiner Vorgängerin Lena und den Mitarbeiterinnen vom Kindermissionswerk und missio gehört, aber so toll habe ich es mir nicht vorgestellt. Ich bin wirklich begeistert. Da haben die Lieben von KMW und misso wirklich tolle Arbeit geleistet und für mich das passende Projekt gefunden. DANKE!
Es gibt verschiedene Bereiche. Ich konnte alle schon ein bisschen kennen lernen. Mit einigen Lehrerinnen besuche ich andere Schulen, in denen Kinder und Jugendliche mit Behinderung integriert werden. D.h. wir gehen in den Unterricht und schauen wie gut das entsprechende Kind in der „normalen“ Schule zurechtkommt, wie gut die Lehrer auf die Situation eingestellt sind und wie die Kinder interagieren. Da die Angestellten von Yancana hier ehr eine begleitende und beratende Funktion haben, mache ich eigentlich nicht viel außer aufmerksam beobachten und den Kids eventuell ein bisschen helfen (sofern ich das mit meinem begrenzten Spanisch kann). Letzten Freitag hab ich eine tolle Physik-oder Mathestunde zum Thema Masse und Volumen miterlebt. Also wenn meine Lehrer mal so toll gewesen wären, hätten mir Mathe und Physik sicher auch mehr Spaß gemacht. Das Kind was wir an diesem Tag besucht haben ist taub, kann aber super sprechen und Lippen lesen und mit ein bisschen Hilfe steht er seinen Klassenkameraden in nix nach.
Außerdem gibt es natürlich die Klassenräume in Yancan dort sind ausschließlich Kinder mit verschiedenen Behinderungen die in kleinen Gruppen unterrichtet werden. Auch hier darf ich mithelfen. Die Kids sind zwar wirklich toll aber halten einen auch ganz schön auf Trapp. Jede helfende Hand wird gebraucht. Auch die Eltern der Kinder helfen zum Teil mit im Klassenraum. Mit den Kids zu arbeiten macht wirklich Spaß und ist eine spannende Herausforderung. Dann gibt es Ergo- und Physiotherapie. Bei der Ergo durfte ich auch schon mithelfen, basteln und bauen, klettern, hüpfen. Bei der Physio war ich noch nicht, dass kommt aber diese Woche.
Auf Hausbesuch war ich auch schon mit. Hier werden Kinder und Jugendliche besucht, die z.B. seit einigen Tagen nicht mehr in der Schule waren um nachzusehen, warum sie nicht mehr zu Schule kommen, ob sie krank sind, oder es zu Hause Problem gibt und natürlich auch um mit den Eltern zu sprechen. Es ist wirklich interessant wie unterschiedlich Eltern auch mit der Behinderung ihres Kindes umgehen. Ich habe eine Mutter erlebt, die lange nicht wahrhaben wollte, dass ihr Sohn eine Behinderung hat. Da es ihr erster Sohn war hatte sie ja auch keinen Vergleich zur Entwicklung anderer Kinder und sie will ihr Kind einfach nur beschützen. Sehr sehr verständlich natürlich. Aber als ihr die Lehrerin dann gesagt hat, dass sie doch bitte ihren Sohn zur Schule schicken soll, auch wenn es in der Schule schwer für ihn ist. Das Beispiel das die Lehrerin angebracht hat, fand ich sehr rührend. Der Junge ist schon ein Teenager und will, wie alle anderen in seinem Alter auch, später mal einen Job und vielleicht eine eigene Familie, doch das wird schwer, wenn seine Familie ihm jetzt zu Hause beschützt und nicht auf die Welt da draußen vorbereitet.
Wie du merkst, ist es schon ganz schön viel, was das Team von Yancana Huasy so macht und was ich auch miterleben darf. Da ist es ruck zuck 17.00 oder 17.30 und Feierabend. Dann geht’s wieder mit dem Bus ab nach Hause und vor den Fernseher um mit meinen Gasteltern Combate zu schauen. Hier ein Link, falls du wissen willst was genau „Combate“ ist. Meine Gastmama und ich sind für Nation Verde (grünes Team), mein Gastpapa für Nation Rojo (rot). Dann gibt’s Abendbrot und dann geh ich auch schon fast ins Bett...das frühe Aufstehen und die ganze Zeit Spanisch macht mich nämlich noch ziemlich müde. Und du bist jetzt bestimmt auch müde nach diesem langen Text. Also war's das jetzt erst einmal. Danke, dass du bis zum Schluss gelesen hast. Hasta pronto!
Yancan Huasy ist ein großartiges Projekt. Ich hatte ja wirklich gute Sachen von meiner Vorgängerin Lena und den Mitarbeiterinnen vom Kindermissionswerk und missio gehört, aber so toll habe ich es mir nicht vorgestellt. Ich bin wirklich begeistert. Da haben die Lieben von KMW und misso wirklich tolle Arbeit geleistet und für mich das passende Projekt gefunden. DANKE!
Es gibt verschiedene Bereiche. Ich konnte alle schon ein bisschen kennen lernen. Mit einigen Lehrerinnen besuche ich andere Schulen, in denen Kinder und Jugendliche mit Behinderung integriert werden. D.h. wir gehen in den Unterricht und schauen wie gut das entsprechende Kind in der „normalen“ Schule zurechtkommt, wie gut die Lehrer auf die Situation eingestellt sind und wie die Kinder interagieren. Da die Angestellten von Yancana hier ehr eine begleitende und beratende Funktion haben, mache ich eigentlich nicht viel außer aufmerksam beobachten und den Kids eventuell ein bisschen helfen (sofern ich das mit meinem begrenzten Spanisch kann). Letzten Freitag hab ich eine tolle Physik-oder Mathestunde zum Thema Masse und Volumen miterlebt. Also wenn meine Lehrer mal so toll gewesen wären, hätten mir Mathe und Physik sicher auch mehr Spaß gemacht. Das Kind was wir an diesem Tag besucht haben ist taub, kann aber super sprechen und Lippen lesen und mit ein bisschen Hilfe steht er seinen Klassenkameraden in nix nach.
Außerdem gibt es natürlich die Klassenräume in Yancan dort sind ausschließlich Kinder mit verschiedenen Behinderungen die in kleinen Gruppen unterrichtet werden. Auch hier darf ich mithelfen. Die Kids sind zwar wirklich toll aber halten einen auch ganz schön auf Trapp. Jede helfende Hand wird gebraucht. Auch die Eltern der Kinder helfen zum Teil mit im Klassenraum. Mit den Kids zu arbeiten macht wirklich Spaß und ist eine spannende Herausforderung. Dann gibt es Ergo- und Physiotherapie. Bei der Ergo durfte ich auch schon mithelfen, basteln und bauen, klettern, hüpfen. Bei der Physio war ich noch nicht, dass kommt aber diese Woche.
Auf Hausbesuch war ich auch schon mit. Hier werden Kinder und Jugendliche besucht, die z.B. seit einigen Tagen nicht mehr in der Schule waren um nachzusehen, warum sie nicht mehr zu Schule kommen, ob sie krank sind, oder es zu Hause Problem gibt und natürlich auch um mit den Eltern zu sprechen. Es ist wirklich interessant wie unterschiedlich Eltern auch mit der Behinderung ihres Kindes umgehen. Ich habe eine Mutter erlebt, die lange nicht wahrhaben wollte, dass ihr Sohn eine Behinderung hat. Da es ihr erster Sohn war hatte sie ja auch keinen Vergleich zur Entwicklung anderer Kinder und sie will ihr Kind einfach nur beschützen. Sehr sehr verständlich natürlich. Aber als ihr die Lehrerin dann gesagt hat, dass sie doch bitte ihren Sohn zur Schule schicken soll, auch wenn es in der Schule schwer für ihn ist. Das Beispiel das die Lehrerin angebracht hat, fand ich sehr rührend. Der Junge ist schon ein Teenager und will, wie alle anderen in seinem Alter auch, später mal einen Job und vielleicht eine eigene Familie, doch das wird schwer, wenn seine Familie ihm jetzt zu Hause beschützt und nicht auf die Welt da draußen vorbereitet.
Wie du merkst, ist es schon ganz schön viel, was das Team von Yancana Huasy so macht und was ich auch miterleben darf. Da ist es ruck zuck 17.00 oder 17.30 und Feierabend. Dann geht’s wieder mit dem Bus ab nach Hause und vor den Fernseher um mit meinen Gasteltern Combate zu schauen. Hier ein Link, falls du wissen willst was genau „Combate“ ist. Meine Gastmama und ich sind für Nation Verde (grünes Team), mein Gastpapa für Nation Rojo (rot). Dann gibt’s Abendbrot und dann geh ich auch schon fast ins Bett...das frühe Aufstehen und die ganze Zeit Spanisch macht mich nämlich noch ziemlich müde. Und du bist jetzt bestimmt auch müde nach diesem langen Text. Also war's das jetzt erst einmal. Danke, dass du bis zum Schluss gelesen hast. Hasta pronto!